«Wald Digital» empfiehlt Barbara Kessler in die Schulpflege Wald am 9. Februar 2020

In der Schule werden digitale Medien immer zentraler und sind schon heute nicht mehr wegzudenken. Besonders für Kinder und Jugendliche ist diese digitale Welt jedoch eine eigene, oft virtuelle Welt, die sie von der Umwelt und vom «wirklichen Leben» abkoppeln kann. Der gesunde und massvolle Umgang mit diesen Medien will also gelernt sein, privat und an der Schule.

Doch auch die Art und Weise der Datenübertragung ist ein zentrales Anliegen von «Wald Digital». WLAN-Strahlung beeinträchtigt nachweislich die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit. In den Schulen befinden sich aber flächendeckend daueraktive WLAN-Hotspots.

Aus diesem Hintergrund führte der Verein «Wald Digital» ein schriftliches Interview, welches die beiden Kandidatinnen Barbara Kessler und Karin Eggenberger gerne beantworteten. Besten Dank.

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Barbara Kessler hat dazu eine klare Meinung und vertritt unsere Anliegen für den Schutz der Kinder und Jugendlichen vor WLAN- und Handystrahlung mit vollem Engagement. Für sie ist das ein wichtiger Grund, weshalb sie sich in diesem Amt einbringen möchte. Kinder dürfen und sollen für sie Kinder sein, auch wenn wir sie auf das spätere Leben vorbereiten müssen. Für eine frühe Selbständigkeit sind nach ihrer Ansicht Handys und die elterliche «digitale Kontrolle» dabei nur hinderlich.

Für Karin Eggenberger ist der bequeme Nutzen dieser Technologie, ungesehen der nachgewiesenen Beeinträchtigungen besonders bei Kindern und Jugendlichen, sogar an Schulen kaum mehr wegzudenken. Auch wenn sie es beängstigend findet, dass diese Technologien noch nicht abschliessend getestet sind.

Für «Wald Digital» ist der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen vor unnötiger Strahlung eines der zentralsten Anliegen. Deshalb setzen wir uns für eine Verkabelung aller digitalen Geräte an den Schulen ein und stellen uns gegen daueraktive WLAN-Hotspots ein.

Wir sind zudem der Meinung, dass wache, fürs Leben offene und selbständige Kinder durch zu häufigen Einsatz von digitalen Geräten eher gehindert statt gefördert werden.

Barbara Kessler unterstützt unsere Anliegen und setzt sich kritisch mit dieser Technologie zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen auseinander. Deshalb empfehlen wir Barbara Kessler an der Ersatzwahl am 9. Februar 2020 in die Schulpflege Wald zu wählen.

Der Vorstand «Wald Digital»

Interview mit Barbara Kessler


Ab welcher Altersstufe findest Du persönlich den Einsatz von digitalen Medien in den Schulen sinnvoll?

Frühestens ab der 4. Klasse. – Ich habe mich schon vor ca. 15 Jahren gegen Computer im Kindergarten gewehrt...


WLAN-Strahlung beeinträchtigt nachweislich die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit. In den Schulen befinden sich aber flächendeckend daueraktive WLAN-Hotspots. Würdest Du Dich für eine Verkabelung aller mobilen Geräte (Auch Mobiltelefone und Tablets können über LAN betrieben werden) an den Schulen einsetzen?

Ja genau, dies ist mir ein grosses Anliegen und Motivationsgrund mich in der Schule einzubringen. «Wald Digital» hilft mir, meine Ideen dazu in Worte zu fassen, Lösungen zu finden und Gleichgesinnte zusammenzuführen. (Ich habe meine Kaufmännische Ausbildung in der Branche «Telekommunikation» absolviert, bin also schon lange mit diesem Thema vertraut).


In welchem Alter durftest Du zum ersten Mal Fernsehen?

Ich war 10 oder 11 Jahre alt. Mein Vater war ein Technik-Freak und wir besassen z.B. früh ein Videogerät, zu einer Zeit, als noch niemand privat diese Technik kannte. Meine vier Kinder sind ohne eigenes Fernsehgerät in der Familie aufgewachsen.


Wie Nutzt Du selber mobile Medien?

Ich besitze weder Handy noch Tablet! – Ja, das funktioniert (Kommunikation über Email und Festnetz). Hauptgründe dafür sind: Meine vier Kinder sollten früh selbständig werden, ohne ständige Rückkoppelung an die Mutter und ohne ständige Kontrolle von der Mutter. Zudem arbeite ich im Personalwesen, auch trainiere ich im Volleyballsport Jugendliche und möchte nicht ständig erreichbar sein. Weiter kenne ich Menschen, die ein Burn-out durchgemacht haben. Sie mussten schmerzlich lernen sich vor dem «Terror» der mobilen Medien zu schützen. Dann auch aus Konsequenz-Gründen; Viele Menschen wollen keine Mobilfunkantennen, kein 5G, benutzen aber täglich stundenlang das Handy; das ist ein No-Go für mich. – Und ich stehe dazu, ich profitiere in dringenden Fällen vom Handy meines Partners, Christoph Lang.


Hast Du in Deiner Umgebung WLAN?

Im Job ist mein Computer per Kabel mit dem Internet verbunden, zu Hause ebenfalls. An beiden Orten wären WLAN verfügbar.

Interview mit Karin Eggenberger


Ab welcher Altersstufe findest Du persönlich den Einsatz von digitalen Medien in den Schulen sinnvoll?

Das finde ich schwierig zu beantworten, weil die Kinder von der Entwicklung her sehr verschieden sind. Ich kann mich erinnern, dass es bei meinem Sohn schon ab der ersten Klasse ein Tablett gab, das in der Pause benutzt werden konnte um zu «gamen». Das fand ich sehr fragwürdig, da ein Wettbewerb entstand, wer wann durfte und wer wie «gut» war, statt dass die Kinder in der Pause draussen spielten.
Generell denke ich, so ab der Mittelstufe macht es je nach Fach Sinn, den Computer zu nützen und sich «richtig» in die digitalen Medien einzuarbeiten. Ab der Fünften ist es ja dann auch im Stundenplan als Fach.


WLAN-Strahlung beeinträchtigt nachweislich die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit. In den Schulen befinden sich aber flächendeckend daueraktive WLAN-Hotspots. Würdest Du Dich für eine Verkabelung aller mobilen Geräte (Auch Mobiltelefone und Tablets können über LAN betrieben werden) an den Schulen einsetzen?

Um hier kompetent zu antworten, müsste ich sehr viel mehr über die Gegebenheiten, die Zuständigkeiten und auch über die Materie wissen. Allenfalls wurden ja bereits Gespräche mit Behördenmitgliedern darüber geführt oder Überlegungen gemacht, die ich zum heutigen Zeitpunkt nicht kenne. Digitale Medien sind aus der Schule nicht mehr wegzudenken. Ausser vielleicht an einer Privatschule, die sich ganz klar dazu bekennt keine Medien zu nützen. Jetzt ist die Frage, wie man in Zukunft damit umgeht, und das wird bestimmt in irgend einer Form auch Thema der Schule sein. Falls ich gewählt werde, bringe ich mich bei solchen Gesprächen gerne ein.
Ich persönlich stehe dem Thema ambivalent gegenüber. Einerseits nutze ich WLAN, wenn es vorhanden ist. Es ist praktisch, weil surfen so viel schneller ist als ohne, vorallem auf mobilen Geräten. Aus dem heutigen Alltag ist es fast nicht mehr wegzudenken. Ich glaube sogar gelesen zu haben, dass bereits ganz Städte über flächendeckendes WLAN verfügen. Andererseits finde ich es beängstigend, dass wir Menschen einmal mehr Technologien nutzen, die nicht abschliessend getestet sind. Ich bin schon der Meinung, dass wir uns da generell mehr Gedanken dazu machen sollten.


In welchem Alter durftest Du zum ersten Mal Fernsehen?

Das ist schon etwas länger her. Als ich klein war, hatten wir nur den SRF und ich glaube noch ARD oder ZDF und das Kinderprogramm war ebenfalls sehr spärlich. Ich weiss noch, dass eine der ersten Sendungen die ich bewusst geschaut habe, das Sandmännchen war. Und natürlich Skirennen, das hat immer die ganze Familie geschaut und mitgefiebert.


Wie Nutzt Du selber mobile Medien?

Ich arbeite an einem Laptop und habe ein Smartphone. Ich nutze gerade das Handy relativ häufig. Wir lesen auch digital Zeitung, da uns die Papierberge irgendwann gestört haben. Manchmal denke ich, «nur schnell» etwas nachschauen zu müssen, und schon habe ich viel Zeit verloren, weil ich mich im grossen WWW verirrt habe. Manchmal spiele ich Scrabble am Handy, um vom Alltag abzuschalten. Aber ich habe mir eigentlich fürs neue Jahr vorgenommen, meine Onlinezeit besser zu im Griff zu haben.


Hast Du in Deiner Umgebung WLAN?

Ja, wir haben im Haus selbst eines und es sind im Moment auf dem Handy noch drei weitere sichtbar.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den beiden Kandidatinnen für Ihre offenen und ausführlichen Antworten.

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